Kater Filius und die Mäusejagd

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Der kleine Kater FiliusDer kleine Kater Filius lebt erst seit ein paar Wochen bei seiner neuen Familie – den Hoffmanns. Die Hoffmanns haben ein großes Haus. Mama und Papa Hoffmann kümmern sich liebevoll um ihre zwei Kinder Julian und Marla. Julian ist schon 6 Jahre alt. Marla ist gerade mal zweieinhalb Jahre alt und versucht immer Filius zu fangen um ihn ganz doll zu knuddeln. Filius verschwindet dann immer sofort weil Marla ihn zu fest drückt – das mag er nicht.

In dem neuen Haus fühlt sich Filius aber ansonsten richtig wohl. Julian spielt oft mit ihm und auch sonst tobt Filius gerne durch das Haus. Mama Hoffmann macht drei Mal am Tag leckeres Fresschen, wo sich Filius den Bauch vollschlägt und hinterher gemütlich ein Nickerchen macht. Es gibt einen großen Kamin vor dem sich Filius abends – wenn die Kinder schon schlafen - gerne zusammenrollt, die Seele baumeln lässt und vor sich hin schnurrt.

Eines Tages geht Filius mal wieder auf Entdeckungstour. Da erblickt er eine Maus. Sie steht direkt vor dem Küchentisch und schnüffelt mit der Nase nach oben in die Luft. Auf dem Tisch liegt noch ein Stück Käse vom Frühstück. Die kleine Maus schluckt hörbar laut, bevor ihr Magen knurrt. Gerade will sie versuchen am Tisch hochzukommen, als Filius aus seiner Lauerstellung einen Satz nach vorne macht und laut faucht. Die Maus erschrickt und huscht unter den Kühlschrank. Filius versucht mit seiner Pfote an sie heranzukommen aber vergeblich. Die Maus ist zu weit hinten. Da hört er die Maus plötzlich sprechen: „Och du bist so gemein!“ piepst sie. „Ich habe einen solchen Hunger. Schon seit Tagen habe ich nichts mehr gegessen.“

Filius schaut verdutzt: „Na und! Ist doch nicht meine Schuld!“ sagt Filius. „Katzen müssen nun mal Mäuse jagen!“ Dann dreht er sich um und geht. Filius muss den ganzen Tag über das nachdenken, was ihm die Maus gesagt hat. „Ich bin doch nicht gemein!“ denkt er.

Am nächsten Tag gibt es etwas Neues für Filius. Mama Hoffmann hat gelesen, dass Katzen gerne draußen spazieren gehen und auch von ganz alleine wieder nachhause finden. Also hat Mama Hoffmann beschlossen eine Katzentür einbauen zu lassen. Filius findet das im ersten Moment komisch und testet diese dunkle Klappe vorsichtig an. Er erschreckt sich jedes Mal, wenn die Klappe zurückschwingt. Aber hinter der Klappe duftet es nach Blumen und Gras. „Okay, jetzt aber Augen zu und durch!“ denkt er sich, während er einen riesen Satz durch die Katzentür macht. „Es hat geklappt.“ freut sich Filius und genießt seine neu gewonnene Freiheit.

Der kleine Kater Filius wird von einem Hund gejagtNach kurzer Zeit sieht Filius einen kleinen Hund. Der Hund hat Filius noch nicht bemerkt, weil Filius auf einem Zaun sitzt und sich versteckt. „Was wird der Hund wohl machen, wenn er mich sieht?“ fragt sich Filius in Gedanken. Da erblickt ihn der Hund plötzlich und fängt sofort an zu bellen. Filius erschreckt sich so sehr, dass er doch wirklich vom Zaun fällt. Der Hund nimmt Anlauf und springt auf ihn zu. Filius rennt so schnell er kann aber der Hund ist direkt hinter ihm. Mit letzter Kraft springt Filius durch die Katzentür. „Was ist, wenn der Hund da auch durch passt?“ denkt Filius noch; aber dann hört er, wie der Hund wegläuft. „Puh, dass war knapp!“ denkt sich Filius. „Hat der mich erschrocken. Was für ein gemeiner Hund!“

In diesem Moment sieht Filius die kleine Maus von gestern wieder am Küchentisch stehen. Sie schnüffelt wieder mit der Nase hoch in die Luft zum Käse. Als die Maus Filius bemerkt, ist Filius schon fast bei ihr und vor dem Unterschlupf beim Kühlschrank ist ein Handtuch vorgestopft. Die Maus kneift die Augen zu und denkt: „Jetzt ist alles vorbei!“ Da hört sie Filius Stimme sanft sagen: „Komm, ich helf dir.“ Filius springt auf den Tisch, holt den Käse und gibt ihn der Maus.

Die Maus steht mit großen Augen und offenem Mund vor Filius. „Wieso machst du das?“ Darauf sagt Filius: „Auch, wenn es sonst keiner macht, wir zwei fangen heute an die Welt ein Stückchen besser zu machen!“ Die Maus freut sich und nickt. In den kommenden Tagen und Monaten spielen die Maus und Filius noch oft miteinander. Häufig spielen sie auch Mäusejagd. Aber wenn Filius die Maus gefangen hat, tätschelt er ihren Kopf und sagt mit großen Augen:"Buh". Dann lässt Filius die Maus los und beide lachen sich kaputt. Dabei freut sich die kleine Maus jedes Mal, dass Filius nicht wie alle Anderen ist.

Autor: Jens Pätz