Jozilla Riesengrunzer

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Johan das Ferkel

Es ist ein schöner sonniger Tag. Johan das Ferkel und seine Freunde haben sich am großen Heuballenstapel zum Spielen verabredet. Johan ist der erste. Bella die Maus und Flotti Karotti der Hase sollten aber auch gleich kommen. Für die Wartezeit holt Johan einen saftigen roten Apfel heraus. Als Bella und Flotti Karotti um die Ecke biegen, beißt Johan gerade herzhaft hinein. „Da seid ihr ja endlich.“ Schmatzt er den beiden Freunden entgegen. Flotti Karotti hält sich die Hand vor’s Gesicht und schüttelt den Kopf. „Das war so klar, dass du schon wieder am Futtern bist.“ Sagt er spöttisch.

Vom Fleck weg fängt Johan an sich zu rechtfertigen: „Na, aber, ich bin ja auch im Wachstum. Und ich muss noch groß und stark werden.“ Da fängt Flotti Karotti an zu lachen. Er zieht die Arme auseinander und wandelt wie ein Riese durch das Gras: „Du meinst: noch größer und noch gefräßiger. Achtung, hier kommt Jozilla Riesengrunzer vom sonnigen Bauernhof.“

Da boxt Bella ihm in die Seite. „Aua!“ schreit Flotti Karotti auf. „Was sollte das denn?“ Bella schaut ihn erstaunt an: „Ach, hat das etwa weh getan? “ Flotti Karotti reibt sich das Fell: Ja, na sicher hat das weh getan!“ sagt er verärgert.  Da schaut Bella ihn plötzlich böse an: „Na, dass hast du auch verdient! Musst du Johan immer so aufziehen?“ Dann geht sie zu Johan hinüber. „Ach, weißt du Johan, du frisst vielleicht ein bisschen viel. Aber dafür bist du stark.“ Sagt sie, hält ihre Arme nach oben und lässt die Muskeln spielen.

Flotti Karotti ist eingeschnappt: „Ja, schön stark, aber beim Fangen immer der letzte.“ Posaunt er. Bella guckt ihn wieder böse an: „Aber selber immer die Möhren knabbern, oder? Nur weil du der schnellste von uns bist, musst du nicht immer angeben! Weißt du was? Heute spielen wir mal nicht Fangen!

Flotti Karotti stellt die Ohren auf: „Was? Aber was machen wir denn dann?“ Bella grinst: „Heute spielen wir verstecken!“ sagt sie. „Da helfen dir deine flinken Flitzer auch nicht weiter.“

Johan ist sofort begeistert: „Oh ja! Verstecken!“ jubelt er. Da sprintet Flotti Karotti schon los und ruft hämisch: „Aber Johan muss als erster suchen. Der Mops könnte sich eh nirgends verstecken.“ Bella tätschelt Johans Bauch. „Ach, hör nicht auf das Eierloch. Wenn du willst kann ich zuerst suchen.“ Doch Johan schüttelt den Kopf: „Nein.“ Sagt er. „Passt schon. Ihr seid ja danach dran.“ „Na gut.“ Ruft Bella,  „aber nicht gucken!“  und rennt in Richtung der alten Scheune.

Dort trifft sie auf Flotti Karotti. „Nee Bella, hier bin ich schon. Such dir was anderes.“ Sagt er und winkt hektisch mit den Pfoten. Doch Bella ist das egal. „Von wegen.“ Antwortet sie. „Ich bin so klein, da bin ich klar im Vorteil. Dich findet er zuerst und wird nicht im Traum daran denken, dass wir uns an derselben Stelle versteckt haben.“ Dann krabbelt sie ins Stroh und ist ruck zuck verschwunden. Flotti Karotti versteckt sich gegenüber im Kartoffellager.

Von weitem hört man Johan rufen: „Eckstein, Eckstein, alles muss versteckt sein! Ich komme!“ Nach einer kurzen Weile betritt Johan die alte Scheune: „Na ihr zwei? Seid ihr hier irgendwo?“ ruft er. Flotti Karotti steht vor den riesigen Kartoffelbergen. Vorsichtig macht er einen Schritt nach hinten: „Als ob wir ihm antworten würden.“ Denkt er sich.

Aber Johan kommt näher und Flotti Karotti will nicht als Verlierer dastehen. Vorsichtig macht er noch einen Schritt zurück und stößt gegen die Kartoffeln. Es passiert, was passieren muss. Einer der großen Kartoffelberge kommt ins Wanken und plötzlich rauschen alle Kartoffeln auf Flotti Karotti hinunter.

Johan erschreckt sich und auch Bella springt aus dem Stroh. „Da ist Flotti Karotti drin!“ ruft sie Johan hektisch zu. „Hilfe!“ hört man Flotti Karotti aus den Kartoffeln rufen. Bella versucht sofort Kartoffel für Kartoffel zur Seite zu schieben, doch die Kartoffeln sind beinahe so groß wie sie selbst.

„Ach, das dauert doch viel zu lange!“ ruft Johan und springt mit voller Kraft in die Erdäpfel. Bella und Flotti Karotti hören nur noch lautes Schmatzen. Der mächtige Kartoffelberg schwankt und wankt hin und her. Doch Johan frisst mutig einen Rettungstunnel durch die Gemüsebälle. Der freche Hase ist auf einmal heilfroh einen so starken und gefräßigen Freund zu haben.

Als Flotti Karotti durch Johans „Schmatz-Tunnel“ entkommen konnte, steht er mit herunterhängenden Ohren vor Johan. „Es tut mir so leid!“ druckst er herum. „Ich werde dich nie wieder aufziehen! Ich bin echt froh, dich als Freund zu haben!“

Bella haut Flotti Karotti wieder in die Seite: „Siehst du? Du Flitzepiepe! Man gut, dass Johan da war.“ Da nimmt Johan beide in den Arm und sagt: „Ach Bella, ist schon gut. Er hat sich ja entschuldigt.“ Dann lässt er die beiden los und stemmt seine Pfoten in die fülligen Schweinehüften. Stolz verkündet er: „Und wieder mal war der gefräßige Jozilla Riesengrunzer zur Stelle, um alle zu retten!“ Da müssen alle lachen und Flotti Karotti verneigt sich vor dem großen Helden.

Autor: Jens Pätz

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