Blaubär's Schatzsuche

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Blaubär und der Schatz im WaldTief im Wald lebte einst ein kleiner Bär namens Blaubär. Den Namen hatten ihm die anderen Tiere im Wald gegeben, weil er aussah wie ein viel zu klein geratener blauer Bär. Niemand wusste so recht, wieso Blaubär so klein und blau war, aber seine Bären-Eltern hatten ihn trotzdem ganz Doll lieb.

Blaubär war immer fröhlich und gut gelaunt, obwohl er oft von den Kindern im Wald gehänselt wurde. Vor allem der kleine Hase und das Eichhörnchen waren oft gemein zu ihm. Ständig überlegten sie sich, welchen Streich sie ihm als nächstes spielen konnten.

Eines Tages hatten sie sich einen neuen Streich ausgedacht. Sie redeten mit Absicht laut über einen Schatz der im Wald vergraben läge und mussten sich das Kichern unterdrücken. Denn es gab gar keinen Schatz. Sie wollten das Blaubär das Gespräch hört und neugierig wird. Dann wollten sie ihn heimlich beim Suchen beobachten und sich über den kleinen Bären kaputt lachen.

Blaubär hörte das Gespräch über den Schatz und war sofort begeistert. „Entschuldigt mal.“ sagte er und ging näher an den Hasen und das Eichhörnchen heran. Mit leuchtenden Augen fuhr er fort: „Ich habe gerade gehört, dass ihr über einen Schatz redet. Darf ich bitte mit suchen? Bitte, bitte, bitte.“ Der Hase und das Eichhörnchen mussten sich das Grinsen verkneifen: „Natürlich kannst du mit suchen. Wir haben ja schon überall gesucht. Vielleicht hast du ja mehr Glück als wir. Such nur ordentlich – wer ihn findet, darf ihn behalten.“ Blaubär freute sich riesig. Er konnte es kaum fassen, dass der Hase und das Eichhörnchen ihn wirklich mit suchen lassen.

Gesagt getan – Blaubär fing sofort an zu suchen und sprach dabei laut mit sich selbst: „Vielleicht unter diesem Strauch? Oder hinter diesem Gebüsch? Nein, schade. Aber hinter dem Baum vielleicht?“ So suchte Blaubär die ganze Gegend ab.

Der Hase und das Eichhörnchen sprechen über den SchatzHinter den Büschen saßen die Beiden Streiche-Spieler und lachten sich kaputt. „Dem haben wir’s aber mal wieder richtig gezeigt.“ lachte das Eichhörnchen. Der Hase kriegte kaum noch Luft vor Lachen: „Ha, ha, ha - und wie der Haken schlägt beim Suchen. Wir hätten ihn Blauhase nennen sollen.“ So vergnügten sich die beiden Schlingel eine Zeit lang, bis sie Blaubär plötzlich rufen hörten: „Gefunden! Hurra! Jetzt darf ich ihn behalten!“

Der Hase und das Eichhörnchen trauten ihren Augen nicht. Blaubär hatte tatsächlich einen Topf voll Gold gefunden. „Das kann doch nicht sein.“ stotterte das Eichhörnchen. „Wie kann das sein Hase?“ Der Hase rieb sich die Augen: „Woher soll ich das wissen? Du und deine blöden Streiche“ Das Eichhörnchen haute dem Hasen auf die Schulter: „Meine blöden Streiche? Das war doch deine Idee du Eierloch“ Und so stritten sich die Beiden noch eine ganze Zeit. Aber eines ist sicher – Sie spielten Blaubär nie wieder einen Streich.
 

Autor: Jens Pätz